Die Jüngerschaft und das Wachstum
(ein Brief an alle frisch-Bekehrte)
Rolf J. Dietz – Januar 2017
1. Jüngerschaft
Die welche vor kurzem zum Glauben kamen, wurden Jünger genannt und bekamen die Aufgabe: ALLES LERNEN und HALTEN was Jesus gelehrt hatte (Mt 28,19-20). *Bitte lese die Texte, sie sind unten angehängt.
Drei Worte aus Matthäus will ich betonen:
1. LERNEN: Jüngerschaft ist ein Lernprozess, wo die Kenntnisse überwiegend auf zwei Wege weitergegeben werden: 1. Praxis: das Vorbild von fortgeschrittene Glaubende (die Jünger haben die Arbeit Jesu nachgeahmt – 1Kor 11,1) und 2. Theorie (die Jünger Jesu hörten seine Lehren 3,5 Jahre lang; auch die Apostel lehrten – Paulus in Ephesus 3 Jahre - Apg 20,31)
2. HALTEN: die Kenntnisse werden nicht gelernt wegen „Liebe zur Wissenschaft“, um die Lust zu befriedigen, hohen Mengen theoretische Kenntnisse zu speichern, nein! Diese Kenntnisse zielen auf Lebensveränderung im Alltag!
3. ALLES: vieles was Jüngerschaft genannt wird, zielt zu niedrig: den frisch-Bekehrten Grundkenntnisse vermitteln über das Christsein, was aber dazu führt, dass glaubende ihr Leben lang verweilen in einen geistlichen unterernährten/kindischen Zustand, ein „Peter-Pan Syndrom“. Biologisch gesehen, erwartet man dass, jede gesunde Person mit 18 ein Mindestgrad an Reife erreicht um „Erwachsen“ genannt zu werden (Stärke, Selbständigkeit, Vermehrungsfähigkeit und Verantwortung), falls er eine gute Ernährung bekommen hat, sich körperlich betätigt (mit normale Stürze) und ärztliche Fürsorge. Im geistlichen Bereich ist es ähnlich: falls der frisch-Bekehrte die richtige geistliche Ernährung bekommt, sein Glauben ausübt (mit normalen „Stürze“: Fehler sind Teil dieser Phase), und die Aufsicht eines Seelsorgers (Eph 4,11-gr. poimenos), wird er im Laufe einer vorhersehbaren Zeit zu einen „Erwachsenen“ Christen, stark im Glauben, selbständig, vermehrungsfähig und verantwortungsvoll (man kann auf ihm zählen für das Werk des Herrn).
Dank meiner Erfahrung als Gemeindeleiter, wage ich es die These zu erheben, dass diese Reifungszeit (Ps 1,3; Hebr 5,12) auf 3 bis 4 Jahre gesetzt werden kann, falls alles gut läuft. Da die meisten Gemeinden diese geistlichen Prinzipien nicht kennen, sorgen sie sich nicht um die frisch-Bekehrten und dies hat zur Folge, dass diese Zeit sich ausdehnt oder in manchen Fällen, das Ziel nie erreicht wird.
Ein reifer Christ zu sein bedeutet nicht frei von Fehlern sein oder alles zu wissen, sondern befestigt im Glauben (Kol 2,7) und im Wort Gottes sein und täglich die sanfte Berührung des Heiligen Geistes folgen. Fehler und Stürze sind Zutaten dieses Prozesses. Was aber nicht dazu gehört sind Sünden (Gal 5,19-21).
Bitte unterscheide auch folgendes: 1. Was die Leute meinen, Sünde sei und 2. Was das Wort Gottes und der Heiliger Geist Sünde nennen. Die Leute schauen auf externe Schablonen, sie sehen nur was du äußerlich bist. Gott aber sieht dein Herz, ob es dort Ehrerbietung, Gottesfurcht, Demut und Durst auf Ihm und sein Wille ist.
Verstehe auch, dass Gott den Sünder wiederaufstellen will: Der Teufel aber, möchte verurteilen und zerstören. Darum, höre nicht auf den Feind! Leute richten, verurteilen und demütigen, weil sie den Teufel dienen. Das Wort Gottes offenbart die Sünde mit dem Ziel, ehrliche Reue, Bekehrung und Wiederherstellung (Ps 146,8).
Wenn wir uns auf diese Zeitspanne einig sind, sollen wir uns fragen: welche Inhalte und Praktiken sollte der frisch-Bekehrte unbedingt lernen, um diesen Mindestgrad an Reife zu erreichen? Mein Vorschlag:
Vor-Jüngerschaft: Bedeutung von Taufe und Abendmahl.
Jahr 1. Befestigung des Glaubens, Handlungen und Gewonheiten des Jüngers:
Q(Quartal)1 – Grundlehren
Q2 – Tägliche und sich wiederholende Handlungen
Q3 – Heiliger Geist
Q4 – Kämpfe und Siege, Heiligung
Jahr 2. Bibelpanorama oder Bibelübersicht
Jahr 3. Q1 – Lehre über Endzeit
Q2 – Familie
Q3 und Q4 – Erste Schritte in der Arbeit für Jesus
2. Berufung
Wenn die Mindestreife einmal erreicht wurde geht es weiter. Lass uns im oberen Vergleich weiter denken: ein 18-jähriger hat noch vieles vor sich: Berufwahl, Berufsleben, etc. Im geistlichen Leben geht es auch weiter zur Phase der Arbeit und Erfolg (Mt 20,1; Lk 10,2; Joh 6,27; 2Tim 2,15; 1Kor 3,13‑15).
Epheser Kapitel 4 behauptet sehr deutlich, dass jeder einzelner Christ (voll des Heiligen Geistes - vgl. Eph 4,8 mit Apg 2,33), ohne Ausnahme (siehe die Wörter “Jedem Einzelnen von uns”, V. 7 “wir alle”, V.13 “der ganze Leib … alle Gelenke … jedes einzelnen Gliedes”, V.16), wird von Jesus berufen um, langfristig gesehen eine Berufung nachzugehen in einen der folgenden Bereiche: (V. 11): Mission (Gemeindegründung in anderen Städte/Länder), Ermahnung, Evangelisation, Seelsorge und Lehre.
In der Jüngerschaftphase ist die Berufung schon aktiv. Im Augenblick als Jesus seine Jünger ruft, nennt er sie gleichzeitig Apostel (Lk 6,13), obwohl die Aussedung (das Wort Apostel bedeutet „Ausgesandter“) nur viel später geschehen würde (Mk 16,15). Ab den Augenblick, wo man voll des Heiligen Geistes ist, fängt die Berufung an. Epheser 4,16b (“nach dem Maß der Leistungsfähigkeit jedes einzelnen Gliedes”) bedeutet einfach, dass jeder seine Berufung ausüben soll, im Maße seiner geistlichen Entwicklung. Kinder im Erziehungsprozess im Laufe der Zeit Aufgaben übernehmen die allmählich mehr Verantwortung verlangen, entsprechend ihrer Entwicklung, unter Aufsicht der Eltern. Im geislichen Leben ist es ähnlich: der frisch-Bekehrte wächst in seine Aufgaben im Reich Gottes, unter Aufsicht von reiferen Geschwistern, die „geistlichen Lehrmeistern“ (1Kor 4,15).
In der Jüngerschaftsphase sind zwei Tatsachen zu beachten:
1. Die Aufgabe eines Schülers ist lernen! Es ist eine Phase des Lernens! Springe Kopf über in sie herein: lerne, so viel du kannst!
2. Praktische Aufgaben (in der Gemeinde) sind Experimente (in der Schule würde man „Praktikum“ sagen - Lk 10,1), man testet seine Fähigkeiten ohne die Last einer tatsächlichen Verantwortung. Es ist normal dass ein Kind eine Tasse zerbricht, wenn es lernt zu spülen, aber darum wird es nicht sagen: „Ich werde nie mehr im Leben eine Tasse waschen!“ Es ist Teil des Lernprozesses! Alle biblischen Gottesmänner hatten Fehler, was nicht lobenswert ist, aber wir sehen, dass Gott sich weniger um den Fehlern sorgt als um den Fortschritt. Wer stehen bleibt wegen der Angst zu stürzen, kommt nirgends wo hin! Auch Stürze lehren uns mehr Gott vertrauen, weniger an sich selbst: „Jede Erfahrung ist eine gute Erfahrung“.
Ein Nachfolger Jesu hört nie auf zu lernen. Auch wenn jemand eine Hochschule abgeschlossen hat, muss er immer weiter lernen, aber nennt sich nicht mehr „Student“. So auch im geistlichen Leben, lernen wir immer weiter, aber nennen uns nicht mehr „frisch-Bekerte“ oder „Jünger“.
Die 12 Jünger wurden später nicht mehr „Jünger“ genannt, in der Apostelgeschichte und Briefe, nur Apostel (Titus 1,1), Evangelisten (Apg 21,8), Lehrer (Jak 3,1), Hirten (Hebr 13,7), Propheten (1Kor 14,29) und Prediger (2Tim 1,11). Es ist nicht richtig einer als „Jünger“ oder „frisch-Bekehrter“ für immer zu bleiben (Hebr 5,12), aber soll Reife erreichen und Früchte tragen für Gott (Joh 15,1-8) wenn die Zeit kommt. Der Weinstock braucht mindestens 3 Jahre um erstmals Früchte zu tragen: auch geistlich gibt es eine Wachstumszeit, genannt Jüngerschaft.
Wie hoch kann ein Gebäude gebaut werden? Wie groß ist das Potenzial eines Christen? Ein Gebäude kann nur so hoch gebaut werden, wie stark sein Fundament gelegt wurde. Ein Christ kann im Glauben nur so weit wachsen, im Maße wie sein Jüngerschaftsprozess gründlich war. Ein Jünger sollte sich wünschen, später nach hinten zu schauen und dankbar feststellen, dass ein tiefes und festes Fundament gelegt wurde in sein geistliches Leben (Lk 6,48 „tief grub und die Fundamente auf Felsgrund legte“!), um später Jesus dienen zu können mit ganzer Kraft (Mt 25,14-29).
Friede des Herrn Jesus sei über dir!
Genannte Bibeltexte
So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes 20 und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen. (Matthäus 28,19-20)
Seid meine Nachahmer, gleichwie auch ich [Nachahmer] des Christus bin! (1. Korinther 11,1)
Darum wacht und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht aufgehört habe, jeden Einzelnen unter Tränen zu ermahnen. (Apostelgeschichte 20,31)
Und Er hat etliche als Apostel gegeben, etliche als Propheten, etliche als Evangelisten, etliche als Hirten und Lehrer, (Epheser 4,11)
Der ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht, und alles, was er tut, gerät wohl. (Psalm 1,3)
Denn obgleich ihr der Zeit nach Lehrer sein solltet, habt ihr es wieder nötig, dass man euch lehrt, was die Anfangsgründe der Aussprüche Gottes sind; und ihr seid solche geworden, die Milch nötig haben und nicht feste Speise. (Hebräer 5,12)
gewurzelt und auferbaut in ihm und gefestigt im Glauben, so wie ihr gelehrt worden seid, und seid darin überfließend mit Danksagung. (Kolosser 2,7)
Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, welche sind: Ehebruch, Unzucht, Unreinheit, Zügellosigkeit; 20 Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Zwietracht, Parteiungen; 21 Neid, Mord, Trunkenheit, Gelage und dergleichen, wovon ich euch voraussage, wie ich schon zuvor gesagt habe, dass die, welche solche Dinge tun, das Reich Gottes nicht erben werden. (Galater 5,19-21)
Der HERR macht die Blinden sehend; der HERR richtet die Elenden auf; der HERR liebt die Gerechten. (Psalm 146,8)
Denn das Reich der Himmel gleicht einem Hausherrn, der am Morgen früh ausging, um Arbeiter in seinen Weinberg einzustellen. (Matthäus 20,1)
Er sprach nun zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es sind wenige Arbeiter. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende! (Lukas 10,2)
Wirkt [Arbeitet] nicht [für] die Speise, die vergänglich ist, sondern [für] die Speise, die bis ins ewige Leben bleibt, die der Sohn des Menschen euch geben wird; denn diesen hat Gott, der Vater, bestätigt! (Johannes 6,27)
Strebe eifrig danach, dich Gott als bewährt zu erweisen, als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen braucht, der das Wort der Wahrheit recht teilt. (2. Timotheus 2,15)
so wird das Werk eines jeden offenbar werden; der Tag wird es zeigen, weil es durchs Feuer geoffenbart wird. Und welcher Art das Werk eines jeden ist, wird das Feuer erproben. 14 Wenn jemandes Werk, das er darauf gebaut hat, bleibt, so wird er Lohn empfangen; 15 wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden erleiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch. (1. Korinther 3,13-15)
Darum heißt es: »Er ist emporgestiegen zur Höhe, hat Gefangene weggeführt und den Menschen Gaben gegeben«. (Epheser 4,8)
Nachdem er nun zur Rechten Gottes erhöht worden ist und die Verheißung des Heiligen Geistes empfangen hat von dem Vater, hat er dies ausgegossen, was ihr jetzt seht und hört. (Apostelgeschichte 2,33)
Jedem Einzelnen von uns aber ist die Gnade gegeben nach dem Maß der Gabe des Christus. (Epheser 4,7)
bis wir alle zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zur vollkommenen Mannesreife, zum Maß der vollen Größe des Christus; (Epheser 4,13)
Von ihm aus vollbringt der ganze Leib, zusammengefügt und verbunden durch alle Gelenke, die einander Handreichung tun nach dem Maß der Leistungsfähigkeit jedes einzelnen Gliedes, das Wachstum des Leibes zur Auferbauung seiner selbst in Liebe. (Epheser 4,16)
Und Er hat etliche als Apostel gegeben, etliche als Propheten, etliche als Evangelisten, etliche als Hirten* und Lehrer, (Epheser 4,11) *Seelsorger, Seelenarzt.
Und als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und erwählte aus ihnen zwölf, die er auch Apostel nannte: (Lukas 6,13)
Und er sprach zu ihnen: Geht hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! (Markus 16,15)
Von ihm aus vollbringt der ganze Leib, zusammengefügt und verbunden durch alle Gelenke, die einander Handreichung tun nach dem Maß der Leistungsfähigkeit jedes einzelnen Gliedes, das Wachstum des Leibes zur Auferbauung seiner selbst in Liebe. (Epheser 4,16)
Denn wenn ihr auch zehntausend Lehrmeister hättet in Christus, so habt ihr doch nicht viele Väter; denn ich habe euch in Christus Jesus gezeugt durch das Evangelium. (1. Korinther 4,15)
Danach aber bestimmte der Herr noch 70 andere und sandte sie je zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Orte, wohin er selbst kommen wollte. (Lukas 10,1)
Paulus, Knecht Gottes und Apostel Jesu Christi, gemäß dem Glauben der Auserwählten Gottes und der Erkenntnis der Wahrheit, die der Gottesfurcht entspricht, (Titus 1,1)
Am folgenden Tag aber zogen wir, die wir Paulus begleiteten, fort und kamen nach Cäsarea; und wir gingen in das Haus des Evangelisten Philippus, der einer von den Sieben war, und blieben bei ihm. (Apostelgeschichte 21,8)
Werdet nicht in großer Zahl Lehrer, meine Brüder, da ihr wisst, dass wir ein strengeres Urteil empfangen werden! (Jakobus 3,1)
Gedenkt an eure Führer [Hirten]**VER, die euch das Wort Gottes gesagt haben; schaut das Ende ihres Wandels an und ahmt ihren Glauben nach! (Hebräer 13,7)
Propheten aber sollen zwei oder drei reden, und die anderen sollen es beurteilen. (1. Korinther 14,29)
für das ich als Verkündiger und Apostel und Lehrer der Heiden eingesetzt worden bin. (2. Timotheus 1,11)
Denn obgleich ihr der Zeit nach Lehrer sein solltet, habt ihr es wieder nötig, dass man euch lehrt, was die Anfangsgründe der Aussprüche Gottes sind; und ihr seid solche geworden, die Milch nötig haben und nicht feste Speise. (Hebräer 5,12)
Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. 2 Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg; jede aber, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. 3 Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. 4 Bleibt in mir, und ich [bleibe] in euch! Gleichwie die Rebe nicht von sich selbst aus Frucht bringen kann, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. 5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun. 6 Wenn jemand nicht in mir bleibt, so wird er weggeworfen wie die Rebe und verdorrt; und solche sammelt man und wirft sie ins Feuer, und sie brennen. 7 Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch zuteil werden. 8 Dadurch wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und meine Jünger werdet. (Johannes 15,1-8)
Er gleicht einem Menschen, der ein Haus baute und dabei tief grub und die Fundamente auf Felsgrund legte. Als das Hochwasser kam, prallten die Fluten gegen das Haus, aber es blieb stehen, weil es so fest gebaut war (Lukas 6,48 GNB)
Denn es ist wie bei einem Menschen, der außer Landes reisen wollte, seine Knechte rief und ihnen seine Güter übergab. 15 Dem einen gab er fünf Talente, dem anderen zwei, dem dritten eins, jedem nach seiner Kraft, und er reiste sogleich ab. 16 Da ging der hin, welcher die fünf Talente empfangen hatte, handelte mit ihnen und gewann fünf weitere Talente. 17 Und ebenso der, welcher die zwei Talente [empfangen hatte], auch er gewann zwei weitere. 18 Aber der, welcher das eine empfangen hatte, ging hin, grub die Erde auf und verbarg das Geld seines Herrn. 19 Nach langer Zeit aber kommt der Herr dieser Knechte und hält Abrechnung mit ihnen. 20 Und es trat der hinzu, der die fünf Talente empfangen hatte, brachte noch fünf weitere Talente herzu und sprach: Herr, du hast mir fünf Talente übergeben; siehe, ich habe mit ihnen fünf weitere Talente gewonnen. 21 Da sagte sein Herr zu ihm: Recht so, du guter und treuer Knecht! Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über vieles setzen; geh ein zur Freude deines Herrn! 22 Und es trat auch der hinzu, der die zwei Talente empfangen hatte, und sprach: Herr, du hast mir zwei Talente übergeben; siehe, ich habe mit ihnen zwei andere Talente gewonnen. 23 Sein Herr sagte zu ihm: Recht so, du guter und treuer Knecht! Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über vieles setzen; geh ein zur Freude deines Herrn! 24 Da trat auch der hinzu, der das eine Talent empfangen hatte, und sprach: Herr, ich kannte dich, dass du ein harter Mann bist. Du erntest, wo du nicht gesät, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; 25 und ich fürchtete mich, ging hin und verbarg dein Talent in der Erde. Siehe, da hast du das Deine! 26 Aber sein Herr antwortete und sprach zu ihm: Du böser und fauler Knecht! Wusstest du, dass ich ernte, wo ich nicht gesät, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe? 27 Dann hättest du mein Geld den Wechslern bringen sollen, so hätte ich bei meinem Kommen das Meine mit Zinsen zurückerhalten. 28 Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat! 29 Denn wer hat, dem wird gegeben werden, damit er Überfluss hat; von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat. (Matthäus 25,14-29)